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1. Das Zeitalter Friedrichs des Großen, Deutschland in der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts, Das Zeitalter Kaiser Wilhelms I. - S. 428

1902 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
428 Mied und studierte nun die Rechtswissenschaft, seit 1877 wurde er im auswärtigen Amte zu Berlin beschäftigt, wo er gegenwärtig als Legationsrat lebt. Ta er an dem Feldzuge 1870 teilgenommen hatte, konnte er seine großen Heldenlieder V i o n-oille (1870) und Sedan (1875) aus eigener Anschauung schaffen. Seine Tramen: Ter Mennonit; Die Herrin ihrer Hand; Die Karolinger; Harold; Väter und Söhne; Die Ouitzows; Der neue Herr u. a. sind von echt dramatischer Kraft und Gewalt. Neben ihm sind noch zu nennen Gerh. Hauptmann und Joh. Sudermann. Hinter dem Interesse an der gelehrten Arbeit und an der Wissenschaft, ist gegenwärtig der Anteil an der Dichtung etwas zurückgetreten. Dieuuoch dürfen wir hoffen, daß gerade durch die gelehrte Arbeit auch unsere Dichtung mannigfache Anregung und Förderung finden wird. Wollte man in der Dichtung der Gegenwart nach einem charakteristischen Zuge suchen, der aus eine weitere Kunstentwickelung hindeutet, so dürfte man denselben in dem Wiedererwachen unserer nationalen Heldensage und in dem wachsenden Verständnis finden, das den vollendeten Kunstwerken unserer altgermanifchen und mittelhochdeutschen Poesie zu teil wird. Die Malerei sehen wir in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts noch einen Schritt weiter gehen, als in dem vorhergehenden Zeitraum. Deutsch, ja das war sie im innersten Wesen geworden, aber allgemein deutsch. „Das ganze Deutschland soll es sein" — „sowieit die deutsche Zunge klingt", das war so der Ton, wie ihn Schnorr, Schwind, zum Teil auch Richter und andere anschlugen. Doch diese deutsche Zunge, wie klang sie so verschieden in Nord und Süd, — wie anders trug sich, schwätzte und lachte der leichtlebige Rheinlänber, als sein Vruber ba oben am einsamen Belt, wo die Möve zieht! Wie anders bachten und gebärbeten sich bieselben Deutschen auf dem ernsten Märkerfaub, als unten im Schwabenwinkel. Welch eine wuuberbare Mannigfaltigkeit! Mit den Eisenbahnen waren sich die Stämme näher getreten, man hatte sich kennen, sich verstehen gelernt. Mit den Eisenbahnen drohten aber auch die Stammoriginale von Nord und Süb, die malerischen Trachten, das charakteristische Geplauber mehr zu verschwinben. Mit liebenber Sorgfalt fing man an, den Spuren der sich leise verwischenben Stammesunterschiebe nachzugehen. Man

2. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 73

1855 - Heidelberg : Winter
§. 76. Der Principal des Augustus. §. 77. Das Harren der Völker. 73 3. Rom eine M o n a r ch i e. Dittmar's histor. Atlas. Tas. Vi. 1. Der Principal des Augustus. §.76. Don nun an regierte Octavian (mit dem Beinamen Auqu- stus) das römische Reich als Monarchie unter republikanischen Formen unter dem Titel Princeps (auch Imperator); und das Volk, welches zufrieden war, wenn es nur Brod und Spiele hatte, ließ sich sein Regiment gerne gefallen, um so mehr da Augustus mit der größten Milde und weisesten Mäßigung herrschte, und allenthalben äußere Ord- nung und Sicherheit, sowie durch Belebung des Handels und Verkehrs einen allgemeinen Wohlstand schuf. Auch förderte er Kunst und Wissen- schaft auf jede Weise, wobei er besonders von seinen Freunden und Regierungsgehilfen Mäcenas, Agrippa und Mess ala unterstützt wurde. Sein Zeitalter nennt man das goldene Zeitalter der römi- schen Literatur. Es lebten zum Theil etwas vor, zum Theil mit ihm die Dichter Terentius, Virgilius, Horatius, Ovidius, die Geschichtschreiber Julius Cäsar, Corn. Nepos, Sallustius, Li- vius, die Redner Hortensius und Cicero. Da Augustus neben seiner eigenen Erhaltung bei all' seinem Thun stets das Wohl des Volkes im Auge hatte, so erwarb er sich den aus- richtigen Gruß „Vater des Vaterlandes" und kannte dem ganzen Volke gegenüber selbst bis in sein hohes Alter weder Furcht noch Argwohn. Auch seine Kriege, die er führte, zielten nur darauf ab, theils die Ruhe im Innern zu sichern, theils die Grenzen des Reichs zu schützen, das unter ihm sich von: atlantischen Meere bis zun: Euphrat, vom Rhein, der Weser, der Donau und dem schwarzen Meere bis an die Wüsten Arabiens und Afrika's erstreckte. 2. Das Harren der Völker. §. 77. Aber das Reich des Augustus war nicht das wahre Friedens- reich, seine Völker schienen nur glücklich zu seyn, waren es aber in Wahrheit nicht; denn es fehlte ihnen das wahre Heil. Der Göt- terdienst war ein leeres Spiel geworden und diente nur den Priestern zur Befriedigung ihrer Habsucht, dem Volke zum Deckmantel seiner Sünden, den Gebildeten zun: Gegenstände ihres Spottes. Nur das Volk der Juden bewahrte noch die Erkenntniß des wahren Gottes, wenn auch dieselbe durch Menschensatzungen vielfach verunstaltet

3. Schlesien - S. 68

1897 - Breslau : Hirt
68 Allgemeine Betrachtung des ganzen Landes. einer ganz bestimmt entwickelten Mundart entstanden. Bei dieser unterscheidet sich allerdings der Gebirgsdialekt deutlich vom „Neiderländischen", dessen charakteristische Laute ei und au sind. 5. I)er Kliarakter des Molkes. „Tie Schlesier von deutscher Abstammung sind ein lebhaftes Volk von gut- mutiger Art, heiterem Sinn, genügsam, höflich und gastfrei, eifrig und unter- nehmnngslnstig, arbeitsam, aber nicht sehr dauerhaft und sorgfältig, behende und reichlich in Worten, aber nicht eben so eilig zur That, mit einem reichen Gemüt, sehr geneigt, Fremdes anzuerkennen und auf sich wirken zu lassen, und doch mit nüchternem Urteil. Beim Genuß sind sie heiter, ja poetischer als die meisten andern Stämme." (Gustav Freytag.) „Der Schlesier ist vor allem gemütlich; er ist gesprächig, voll trocknen Humors. Er hat Neigung zu religiöser Schwärmerei. Er hat Familiensinn, liebt die Kinder und hängt fest an der Heimat. Er ist aber auch derb, leichtsinnig und sinnlich." (Karl Weinhold.) Diese Eigentümlichkeiten zeigen sich mehr oder weniger klar auch au deu bc- rühmtcsten Schlesicrn. Zu ihnen gehören wissenschaftliche Größen, z. B. der Geo- löge Werner (gebürtig aus Wehrau) und der Astronom und Physiker Dove (ge- bürtig aus Liegnitz), der Maler Adolf Menzel (geboren zu Breslau), die Dichter und Schriftsteller: Martin Opitz von Boberfeld (der „Boberfchwan", geboren zu Bunzlan), Andreas Gryphius (der Dichter des ersten schlesischen Dialektdramas „Die geliebte Durnruse", geboren zu Glogau), Friedrich Logau (geboren zu Brockgut bei Nimptsch), Christian Günther (geboren zu Striegau), Joseph von Eichendorss (geboren zu Lubo- witz bei Ratibor), August Kopisch (geboren zu Breslau), Karl von Holter (geboren zu Breslau), Heinrich Laube (geboren zu Sprottau) und Gustav Freytag (geboren zu Kreuzburg). 0. Der Merkehr. Ihm dient für die Großschiffahrt die Oder (s. o.). Der Landverkehr vollzieht sich ans zahlreichen Kunststraßcn, die das Land gleich einem dicht- geflochtenen Netze überspannen. Sie sind fast allerwärts mit Obstbäumen bepflanzt. Hauptsächlich aber vermitteln den Verkehr die Eisenbahnen. Tie Oberschlesische und die Niederschlesisch - Märkische Eisenbahn bilden die Hauptstrecken des Landes. Sie beginnen beide in Breslau. Die Oberschlesische Eisenbahn führt die Oder aufwärts bis Kosel. Dort teilt sie sich. Eiue Linie führt ostwärts über Gleiwitz und Kattowitz. Bei Myslowitz schließt sie sich an die Bahnstrecke Wien-Warschan an. Ein andrer Strang dieser Strecke führt von Kosel südwärts bis Oder- berg, wo sie sich an die Linien nach Wien und Pest anschließt. Tie Niederschlesisch-Märkische Eisenbahn führt zunächst nach Liegnitz, in dessen Nähe sie sich gleichfalls in zwei Linien spaltet. Tie eine führt über Sagan nach Berlin, die andre bis Kohlfurt, wo wieder eine Spaltung stattfindet. Von hier aus führt eiue Linie in nördlicher Richtung iu die Mark, eiue andere durch die Oberlausitz weiter nach Sachsen hinein, wo sie in ihrer Fortsetzung bis Leipzig geht.

4. Die neuere Zeit - S. 107

1872 - Paderborn : Schöningh
- 107 — Vertrieb gewisser Waaren ausschliesslich gestattet wurde, bedeutend gehemmt. Die Handelswege und Verkehrsstrassen wurden verbessert, und durch Anlage von Canälen, unter denen der von Languedoc oder der Canal du midi der bedeutendste ist, wurde die Verbindung zu Wasser befördert. Der Handel mit überseeischen Ländern wurde durch Anlage von Colonien und durch Handelsverträge gehoben. Der Ackerbau erfreute sich nicht in gleichem Masse der Fürsorge des Ministers; daher fühlten die Landbewohner den Druck der kostspieligen Regierung mehr als die gewerbtreibenden Städte. b) Das Kriegswesen erhielt durch den Kriegsminister Louvois einen neuen Aufschwung. Dieser verbesserte die Bewaffnung durch Einführung des Bajonnets, hob das Ansehn des bisher wenig geachteten Soldatenstandes und führte eine strenge Kriegszucht ein. Das Heer belief sich auf eine Friedensstärke von 100,000 und eine Kriegsstärke von 300,000 Mann und war damals schon der Zahl nach bei weitem das stärkste in Europa. Der Ingenieur Vauban sicherte das Land namentlich an der Nordostseite durch eine doppelte Reihe vortrefflicher Festungen. Tüchtige Feldherrn, wie Conde, Turenne, Luxembourg, Catinat, Vendome, Villars standen an der Spitze der Heere. c) Literatur und Kunst. Nach dem Beispiele Ri-chelieus, des Gründers der französischen Academie, legte der König mehre Academien an. Die Academie des inscrip-tions et des lettres beschäftigte sich mit der Alterthumskunde und Philologie, die Academie des sciences mit der Mathematik und den Naturwissenschaften, die Academie des beaux arts mit den schönen Künsten. Daneben gab es noch eine Academie der Malerei und der Baukunst. Die französische Literatur erlebte unter ihm ihr goldenes Zeitalter. Unter den Dichtem glänzte Moliere (f 1673) als Lustspieldichter, Corneille (t 1685) und Racine (f 1699) als Tragiker. Jean de Lafontaine wurde als Fabeldichter, Boileau als Satiriker und Kunstrichter berühmt. Als Kanzelredner ragten Bossuet, Massillon und Fenelon, der Verfasser der Abenteuer des Telemach, hervor. Die Baukunst erhielt, obwohl Ludwig grosse Summen auf den Ausbau seines glänzenden Lustschlosses zu Versailles und die Verschönerung der Tuilerien und des

5. Die neuere Zeit von 1648 bis auf die Gegenwart - S. 214

1901 - Paderborn : Schöningh
der Baukunst zeichnete sich besonders Schinkel und Stter in Berlin und v. Klenke und v. Grtner in Mnchen aus. c) In der Musik erreichte Ludwig van Beethoven (f 1827), ein Schler Haybus, durch seine einen unerschpflichen Reichtum der Em-pfinbnng ausstrmenden Symphonieen eine bisher unerreichte Hhe. Nchst ihm ftnb die bebeutendsten Tonknstler der Neuzeit Karl Maria v. Weber (| 1826), welcher in seinen Opern das phantastische Element der Romantik entfaltete, Felix Mendelssohn-Bartholby (f 1847), welcher in seinen Oratorien Elias" und Paulus" Ernst und Flle des Tones vereinigte, und Richarb Wagner 1883), welcher im Tannhuser". Lohengrin" und im Ring der Nibelungen" einen groartigen Versuch machte, die tiefsinnigen Sagen der deutschen Vorzeit mit den Reizen der Tonkunst auszustatten. 7. Haubel und Verkehr gewannen in der neuesten Zeit besonbers durch die" Entbeckung und Anwenbung der Dampfkraft eine frher nicht geahnte Ansbehnung. Der Amerikaner Robert Fulton erfanb 1808 das Dampfschiff, der Englnber Georg Stephenson 1814 die Lokomotive. Werner Siemens in Berlin 1866 die bynamo - elektrische Maschine. Eisenbahnen burchfchneiben fast alle Teile der gebilbeten Welt. Der von Gau 1833 erfunbene, von dem Amerikaner Morse 1844 verbesserte elektromagnetische Telegraph trgt das Wort fast mit Gebankenschnelle selbst durch die Tiefen des Meeres von einem Ende der Erbe zum andern. Groartige Weltausstellungen zu Lonbon (1851), Paris (1867,1878,1889,1900) und Wien (1873) zeigten der erstaunten Menschheit die riesigen Fortschritte der Gewerbthtigkeit. Der von dem franzsischen Konsul von Lesseps 1869 angelegte Kanal von Suez, die Bahn durch den Mont Cenis (1871) und der St. Gottharb-Tunnel (1880), sowie der i. I. 1895 erffnete Norb-Ostfee-fanal ftnb Schpfungen, welche alle Wunberwerke der Vorwelt tief ut Schatten stellen.

6. Geographie für die Volksschule - S. 9

1897 - Hildburghausen : Gadow
Karl von Preußen, Generalfeldmarschall v. Moltke, die Besieger Österreichs 1866 und Frankreichs 1870 und 1871. Staatsmänner: Der Reichskanzler Fürst Bismarck. Kirchengrößen: B onisacius, der Apostel der Deutschen 745; Huß, der böhmische Reformator, verbrannt zu Costnitz 1415; Luther und Melanch thon, die beiden treu verbundenen großen Reformatoren (1517). Beschützer und Förderer von Kunst und Wissenschaft: Karl August v. Weimar, der Freund Goethe's; Ludwig I. von Bayern, der Schöpfer vieler großartiger Bauwerke; Georg Ii., Herzog von S. Meiningen. Astronomen: Kopernikus, Kepler, Hörschel. Philosophen: Leibnitz, Mendelssohn, Kant u. a. Dichter: L e s s i n g und K l o p st o ck, die Begründer der klassischen Litteratur- Periode; die 4 großen weimarischen Dichterheroen Herder, Wieland, Schiller und Goethe; die Freiheitssänger Fr. R ü ck e r t, T h. Körner, M. Arndt und viele andere. Der große Naturforscher Alex v. Humboldt. Erwin von S t e i n b a ch, der Erbauer des Straßburger Münsters. Maler: Albrecht Dürer, Lukas Kranach, Rubens, Cornelius, Kaulbach. Musiker: Händel, Joh. Seb. Bach, Gluck, Haydn, Mozart, Beethoven, Karl Maria v. Weber, Meyer beer, Mendelssohn, Richard Wagner, Brahms. Erfinder: Berthold Schwarz, Erfinder des Schießpulvers; Johann Gutenberg, Erfinder der Buchdruckerkunst; Peter H e le, Verfertiger der ersten Taschenuhren: Jürgens, Erf. des Spinnrads; O. v. Guer'ike, Erfinder der Luftpumpe; B ö t t g e r, Erf. des Porzellans; Bauer, Erfinder der unterseeischen Schifffahrt; D r e y s e, Erfinder des Hündnadelgewehrs. Menschenfreunde: Fugaer in Augsburg, Gründer von Armenhäusern; A. H. Franke, Gründer des Halle'schen, und Falk, Gründer des Weimar'schen Waisenhauses. Beschäftigung der Bewohner. Die Landwirtschaft ist in vielen Gegenden im blühendsten Zustande. Von großer Wichtigkeit und Ausdehnung ist die Industrie. Die wichtigsten Erzeugnisse der Industrie sind: die Leinwandfabrikation (Schlesien, Lausitz, Westfalen), die Tuch- fabrikation (Rheinprov., Schlesien, Sachsen, Mähren:c.), die Baumwollen- fabriken (Sachsen, Brandenburg, Schlesien, Rheinpr., Österreich), Strumpf- waren, Leder, Eisen- und Stahlfabr. (Rheinprov., Wests., Thüringen, Schlesien, Steiermark), Eisen-, Stahl- und Kupferhämmer (Thüringen, Schlesien, Harz^ Steiermark, Nassau), Seidenfabr. (Wien, Elberfeld), Porzellan (Meißen, Wien, Berlin, Thüringen), Glas (Böhmen, Thüringen), Spielwaren aus Holz und Papiermaches (Thüringen), Tabaks- und Eigarren- fabriken, musik. Instrumente, Bierbrauereien, Branntweinbrennereien, Papier- Mühlen, Zuckersiedereien, Runkelrübenzuckerfabriken, Uhren (Schwarzwald), Holzwaren. Wichtig ist auch der nicht unbedeutende Handel Deutschlands, der durch die Nord- und Ostsee, durch die schiffbaren Flüsse und Kanäle, durch ein großes Eisenbahnnetz (1896 von 44 000 km Länge), 120 000 km Telegraphenlinien und sehr ausgedehnte Telephouanlagen, durch den deutschen Zollverein gefördert wird. Deutschland hat über 3700 Seehandelsschiffe, darunter 1100 Dampfer. Die Zahl der Fahrzeuge, die auf den deutschen Wasserstraßen, an den Küsten und auf den Haffen dem Handel und Verkehr dienen, beträgt über 23 000. Die deutsche Kriegsflotte, die im Frieden zum Schutze des Handels dient, zählt 91 Kriegsschiffe. Die wichtigsten Ausfuhrartikel sind: Leinwand, Wolle, Getreide, Holz, Vieh, Obst, Salz,

7. Neuzeit - S. 460

1912 - Stuttgart : Bonz
stand weist die Statistik eine namhafte Steigerung nach. In der Land-Wirtschaft besitzen wir auch heute noch eine Quelle nationalen Wohlstandes, die zwar nicht so rauschend fliet wie die jedermann in die Augen fallende Industrie und der mit ihr verbundene Handel, die aber darum nicht minder wohltuend wirkt, ohne die unsere so emsig und umsichtig bestellten Fluren verden mten." b. Verkehrswesen. Groartig hat sich das Verkehrswesen entfaltet Vor allem das Eisenbahnwesen hat sich seit den Anfngen (S. 325) gewaltig ausgebreitet. Die Gesamtlnge der Eisenbahnen war in Deutschland 1910 60 624 km, in Grobritannien (1909) 37 457, in Frankreich (Ende 1909) 48 782, in Rußland 55 465, in den Vereinigten Staaten 387 586. In der Ausdehnung seiner Eisenbahnen wird Deutsch-land demnach nur von der Union bertroffen; was die Dichtigkeit betrifft, so geht es mit 11,2 km auf 100 qkm Frankreich mit 9,09 km, der Union mit 4,1 km und Rußland mit 1,14 km vor und hat Grobritannien mit seinen 11,8 km wohl bald erreicht. Einen mchtigen Aufschwung nahm auch die von Robert Fulton in Amerika zuerst begonnene Dampfschiffahrt, von groen Dampfschiffahrtsgesellschaften betrieben, wie dem Norddeutschen Lloyd (1903 119 Ozeandampfer) oder der Hamburg-Amerika-Linie (1905 149 Ozeandampfer, 182 kleinere). Auch hierin steht Deutschland nur dem Britischen Reich nach und ist selbst den Vereinigten Staaten, noch mehr Frankreich berlegen. In berraschendem Ma hat die Schnelligkeit der Fahrt zugenommen: während das erste Dampfschiff 26 Tage zur Reise von Amerika nach Europa brauchte, legen die heutigen groen Dampfer sie in 56 Tagen zurck. Die schnellste Fahrt war bis jetzt die des Bremer Dampfers Kaiser Wilhelm Ii., der die 2971 Seemeilen von New-York nach Plymouth in 128 Stunden 16 Minuten zurcklegte. Neben dem Dampf wurde auch die Elektrizitt mehr und mehr fr den Verkehr verwertet, zuerst fr den Nahverkehr, bald auch in weitere Fernen. Die grte Bedeu-tung bekam die Verwendung des Elektromagnetismus zur Herstellung des Telegraphen (S. 325). Die Linien haben in Deutschland 1909 eine Lnge von 217 958 km bei einer Drahtlnge von 638 465 km erreicht. Daneben bestanden 1909 Fernsprecher in 35 765 Orten. Einen gewal-tigert Aufschwung hat im Reich die Post genommen, sie bertrifft an Zahl der beschftigten Personen alle Lnder der Welt, steht in der Zahl der Post-anstalten nur den Vereinigten Staaten nach. 2. Kunst und Wissenschaft. a. Poesie. Die deutsche Literatur hat seit der Romantik (S. 313) fr lange Zeit keine Erscheinung von hnlicher Bedeutung mehr gehabt. Doch fehlte es ihr auch nach den oben angefhrten nicht an hervorragen-den Gestalten. In der Zeit vor der Februarrevolution bten einige be-gabte Dichter im Sinn eines vaterlandslosen und piettslosen Kosmopoli-tismus ihre beiende Kritik an den Zustnden des Vaterlandes. Ludwig Brne (t 1837) und der hochbegabte Lyriker Heinrich Heine (t 1856), beide Israeliten von Geburt, waren die Fhrer des sog. jungen Deutsch-lauds, dessen bedeutendste Vertreter Karl Gutzkow (t 1878) und Heinrich Laube (t 1884) waren. Von den politischen Ideen der Zeit waren auch Dichter wie Georg cherwegh, Hoffmann von Fallersleben (t 1874), Ferdinand Freiligrath (t 1876) und Gottfried Kinkel (f 1882)

8. Mittelalter (und Neuzeit bis 1648) - S. 80

1908 - Münster i.W. : Schöningh
— 80 — gibt keine Flamme, sondern lodert nur, wenn man ihn anzündet, ein wenig aus, strömt aber, so lange er glüht, eine große Hitze aus. Die erwähnten Steine sind im größten Überflüsse vorhanden und um einen sehr billigen Preis zu haben.x) Das vorrätige Metall würde nicht genügen, um die für den großartigen Verkehr nötige Münze zu liefern. — Man macht daher [aus Maulbeerbaum-Rindes ein Papier, welches dem aus Baumwolle verfertigten gleicht, aber ganz schwarz ist, und schneidet es in viereckige Stücke, welche etwas länger als breit und von verschiedener Größe sind. Die kleinsten gelten einen oder mehrere Pfennige, größere einen und mehr Groschen und die größten bis zu zehn Goldstücken. Mehrere dazu bestellte Beamte schreiben auf jedes Stück ihren Namen und drücken ihr Siegel daraus. Zur Erleichterung des Verkehrs führen von Kambalu aus wohlerhaltene Straßen nach den verschiedenen Provinzen und auf jeder dieser Straßen sind nach der Entfernung der Städte von einander in Zwischenräumen von 25—30 Meilen Po st Häuser, Jams genannt, angelegt, worin der Reisende vollständig eingerichtete Zimmer und alles, was zu seiner Bequemlichkeit nötig ist, stets bereit findet. — Nicht nur ebenso nützlich, sondern auch zugleich schön ist eine andere Anordnung, welche der Großchan Kubilai getroffen hat; er läßt nämlich an beiden Seiten aller Landstraßen in Zwischenräumen von je zwei Schritten Bäume anpflanzen, welche dem Wanderer im Sommer Schatten gewähren, im Winter aber, wenn das Land verschneit ist, den richtigen Weg zeigen. Wo in Sandwüsten oder auf felsigen Gebirgen die Beschaffenheit des Bodens die Pflanzung von Bäumen nicht erlaubt, läßt er Säulen und Steine als Wegezeichen setzen und sorgt durch besondere Beamte dafür, daß dieser Anordnung die gebührende Folge geleistet wird. 57. Aus Dantes Göttlicher Komödie. Tante mit seinem Führer Vergil beim Eintritt in die Hölle (I, 3). Nach der Übersetzung von K. Eit n er, Hildburghausen 1865, S. Ii ff. Dante Alighieri, geb. 126-5 zu Florenz, gest. in der Verbannung 1321 zu Navenna, ist einer der gewaltigsten Geister und der weitaus größte Dichter des Mittelalters. Seine um 1319 vollendete „Göttliche Komödie", eine Verherrlichung der göttlichen Weltordnnng aus einer Wanderung durch die drei Reiche Hölle, Fegseuer. Himmel (100 Gesänge), ist ein unsterbliches Werk der Weltliteratur. Es existieren von derselben über 350 Ausgabeu, und in alle Kultursprachen der Welt ist sie übersetzt (gegen 50 mal ins Teutsche). Dis Literatur über die grandiose Dichtung ist unübersehbar. »Durch mich gelangt man in die Stadt der Schmerzen, Durch mich gelangt man in die ew'ge Qual, Durch mich gelangt man zum verlornen Volke. *) Gemeint ist die Steinkohle. — 2) Papiergeld.

9. Geschichte der Neuzeit - S. 205

1899 - Hannover [u.a.] : Meyer
— 205 — Wilhelm Riehl, Theodor Storm. Das Drama vermochte nur langsam die französischen Fesseln abzustreifen. Die Dialektdichtung kam besonders im Nw unseres Vaterlandes durch Klaus Groth und Fritz Reuter zur Geltung.) (Musik.) (Euch auf der Opernbühne sah sich das deutsche Kunstwerk (Lortziug, Zar und Zimmermann; Nicolai, Die lustigen Weiber von Windsor; Meyerbeer, Hugenotten, Prophet) durch die Werke italienischer und französischer Komponisten stark beeinträchtigt, und doch entlehnten diese ihre Stoffe gern der deutschen Litteratur (Gonnod, Faust; Thomas, Mignon)! Der Erneuerer nicht nur der deutschen, sondern der Oper überhaupt ist Richard Wagner (1813 bis 1883). Er entnahm den Stoff zu den von ihm selbst gedichteten Texten meist der deutschen Sage. Schon in den vierziger Jahren trat er mit „Rienzi", „Der fliegende Holländer", „Tannhäuser", „Lohen-grin" hervor; einen neuen Stil bekundet er in „Tristan und Isolde" (1865 in München zum ersten Male aufgeführt), in der komischen Oper „Die Meistersinger von Nürnberg" und in seinem Hauptwerke „Der Ring des Nibelungen". Diese vier Abende füllende Schöpfung ließ er in einem eigens zu diesem Zwecke zu Baireuth erbauten Vühnenhanse zuerst im August 1878 aufführen.) (Verkehr.) 1. In ungeheuerem Umfange bewegen sich die technischen Bestrebungen dieser Zeit. Sie sind vornehmlich auf die Erhöhung und Erleichterung des Verkehrs gerichtet, so daß sich bereits die Zeit vorbereitet, die Kaiser Wilhelm Ii. zu dem Worte berechtigte: „Die Welt am Ende des 19. Jahrhunderts steht im Zeichen des Verkehrs." Da galt es zunächst dem Verkehr neue Wege zu bahnen: unablässig arbeitete man an der Erweiterung des kontinentalen Eisenbahnnetzes, besonders durch Ausbau von Kleinbahnen; natürliche Hindernisse wurden durch einen erstaunlichen Aufwand technischer Mittel überwunden: Meeresarme, Flüsse und Thäler wurden überbrückt (Britaunia Röhrenbrücke von Stephenson zwischen der Küste von Nordwales und Anglesea schon 1848, Viadukt über das Elsterthal 1851), Gebirgspässe mit dem Schienenstrange belegt oder hindernde Gebirgsmassen durchbohrt (Semmering- und Brennerbahn; Tunnel durch den Mt Cenis 1870, St. Gotthard 1878). Auch der Seeverkehr erfuhr Förderung. Um den weiten Weg um das Kap zu sparen und eine nähere Verbindung der europäischen Gewässer mit dem Indischen Ozean herzustellen, legte der französische Diplomat Ferdinand von Lesseps mit Hilfe einer Aktiengesellschaft in den Jahren 1859—69 den Snez-kanal an. Er durchschneidet die Landenge von Suez von Port Said

10. Lehrbuch der Deutschen Geschichte für die oberen Klassen höherer Mädchenschulen - S. 223

1902 - Leipzig : Roßberg
— 223 — an die Erscheinungen Verstorbener; Ahnungen und bedeutsame Träume wurden mit angstvoller Gläubigkeit ausgelegt. Ebenso glaubte man immer noch, verborgene Schätze finden und die Teusel durch Medizin und Fasten austreiben zu können. § 240. Kirchliches Leben. 1. Pietismus und Strenggläubigkeil. Die von Spener ausgegangene Richtung hatte im protestantischen Teile der deutschen Bevölkerung immer weitere Kreise gezogen und von Jahr zu Jahr mehr Anhänger gewonnen. Wie erst Spener, so hatte später August Hermann Francke in Halle den größten Einfluß ausgeübt. 2. Geistliche Musik. Zu allen Zeiten hat die Musik auf das menschliche Gemüt eine wunderbar mächtige Wirkung ausgeübt, besonders auch die kirchliche. Diese fand im 18. Jahrhundert ihr goldenes Zeitalter. In dem zweiten Viertel des 18. Jahrhunderts verbreiteten Händel und Bach Interesse für geistliche Musik. Händel (1685—1759), Kapellmeister in Hannover und zuletzt in London, komponierte zuerst Opern, Größeres aber schuf er im Oratorium (geistliches Drama), besonders in seinem „Messias" und „Samson". Bach (1685—1770), zuletzt Kantor und Musikdirektor an der Thomasschule in Leipzig, komponierte Kirchenkantaten, Passionen und Oratorien. Die meisten von den Schöpfungen dieser Meister sind unvergänglich geblieben. § 241. Handel und Verkehr. Der deutsche Handel war zu neuem Leben gekommen, und Deutschland nahm wieder Anteil am Welthandel. Aus Solingen und Suhl gingen Eisen- und Stahlwaren, Tuche aus allen Landschaften, Damastgewebe aus Westfalen, Leinwand und Schleier aus Schlesien nach England, Frankreich, Spanien, Portugal und zu den Niederlassungen über See, deren Erzeugnisse wieder in Deutschland den größten Markt hatten. In Hamburg und in den rheinischen Städten blühte der Großhandel aus, ebenso in den Grenzländern gegen Polen. Waren und Reisende fuhren die Donau stromabwärts in rohen Holzkähnen; in Breslau tauschten Händler von Warschau und Nowgorod ihre Waren gegen abendländische aus. — Das Reisen war damals noch sehr beschwerlich und umständlich, denn Kunststraßen gab es um diese Zeit in Deutschland nicht; die gewöhnliche Landpost war langsam und unbehülflich (Schneckenpost). Wer bequem reisen wollte, benutzte die teuere Extrapost. Zu weiten Reisen wurden eigens Wagen gekauft;
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